Tipps und Tricks für deine perfekten Socken!

In diesem Beitrag erzähle ich dir von meinen liebsten Tipps und Tricks, um dein Sockenrezept zu perfektionieren. Solltest du bisher noch keine Erfahrung zum Thema Socken Stricken haben, ist der Beitrag bestimmt dennoch interessant für dich. ;)

 

Inhalt: 

  1. Messen, Messen, Messen!
  2. Nadeln, Nadelstärke und Maschenprobe 
  3. Das richtige Garn
  4. Maschenanzahl 
  5. Die perfekte Ferse (ohne Löcher) 
  6. Fußlänge 
  7. Individuelle Spitze 
  8. Kitchener Stitch 
  9. Blocken wird Pflicht!
  10. Probieren über Studieren 
  11. Sockenrezept mit Anleitungen 


1. Hol dein Maßband!

Ausrufezeichen wirst du heute noch öfter sehen. Denn ich meine es ernst. Hole dir jetzt sofort dein Maßband und miss deinen Fuß aus bevor du deine nächste Socke startest. 
Etwas das ich anfangs immer belächelt habe und meine Socken danach für immer verändert hat. :)

Also. Wie gehst du vor. 
Du misst deinen Fuß natürlich ohne Söckchen aus. Dafür legst du das Maßband um den vorderen Fußballen und um deinen Knöchel.
Schreibe dir die Zahlen auf, wenn du vergesslich bist. Diese zwei Zahlen sind essenziell!
Alle anderen Maße kannst du ganz entspannt während des Strickens herausfinden. Wobei ich dabei eher auf Reihen als auf Zentimeter setze. ;)

Mit diesen Maßen fällt es dir definitiv leichter Anleitungen zu verstehen und die Maschen anzupassen. Denn meistens liegt man falsch damit, wenn man die Maschen je nach Schuhgröße anschlägt. Ein 2m großer Mann kann kleinere Socken benötigen als eine 1,5m große Frau. Denke also nicht ungefähr, sondern ganz genau. 

 

2. Welche Nadeln soll ich bloß nehmen. :/

Erstmal kannst du natürlich deine Lieblingsnadeln wählen. Da gibt es keine Einschränkungen. Ob Holz oder Metall oder Carbon oder, oder, oder…

Bei der Nadelstärke musst du allerdings aufpassen. Das hängt nämlich damit zusammen, wie fest du strickst. 
Auch hier solltest du aber nur wählen, womit du auch zurecht kommst. 
Ich persönlich nehme gerne 2,25mm Nadeln. So wird das Maschenbild besonders fein und langlebig. Außerdem wird die Stärke in sehr vielen Anleitungen verwendet. ;)

Bei der Auswahl der Stärke solltest du darauf achten, ob du besonders fest oder eher lockerer strickst. Wenn du eher locker strickst solltest du dich mit den Maschenanzahlen dann etwas zurück halten oder eine kleinere Nadelstärke wählen. Wenn du fest strickst, solltest du eine größere Nadelstärke oder mehr Maschen nehmen. 
Wenn du ganz normal strickst, Glück gehabt. 

Was heißt denn fest, locker oder normal?

Fest: 9-10 Maschen auf 2,5cm

Locker: 6-7 Maschen auf 2,5cm 

Normal: 7-9 Maschen auf 2,5cm 

Hier musst du tatsächlich auch ein wenig herumprobieren, wenn du dir nicht sicher bist. Nur so findest du wirklich heraus womit und wie es am besten klappt. 
Das heißt Maschenproben anfertigen. Ja, ich hasse es auch. Aber hätte ich es gleich zu Beginn gemacht, dann hätte ich schon einige brauchbare Sockenpaare mehr. :|

3. Sockengarn oder Sockengarn? 

Wenn du dich bisher noch gar nicht mit diesem Thema auseinandergesetzt hast, kann ich dir meinen Blogbeitrag rund um das perfekte Sockengarn empfehlen. 

Wenn du schon Ahnung hast, kommen hier kurz meine wichtigsten Grundlagen.

  • Verwende ein Garn mit Polyamid/Nylon
  • Benutze für Muster eher ruhigere Färbungen (weniger Speckles und weniger Variation) 
  • Benutze ein hautfreundliches Garn 
  • Benutze ein Garn mit mehreren Einzelfäden (3- fach oder 4-fach)

4. Wie viele Maschen denn nun? 

Die Anzahl der Maschen war für mich der ausschlaggebende Punkt. Ich habe einige Zeit lang nur Standard Maschenanzahlen verwendet, bevor ich alles hinterfragt habe. Auch wenn in Anleitungen und Videos meistens die Standards, wie 56M, 64M und 72M verwendet werden, kannst du selbstverständlich auch was dazwischen wählen. Tatsächlich finde ich den Unterschied von 8 Maschen sehr extrem. Wenn deine Maße (wir erinnern uns an den ersten Schritt) zwischen zwei Maßen von den Standards liegen, wähle auch eine Maschenanzahl dazwischen. Ich stricke zum Beispiel immer mit 68 Maschen. Einerseits möchte ich meine Nadelstärke nicht verändern und andererseits soll meine Socke nicht zu eng oder zu locker sein. Deshalb muss ich umdenken.

Wenn du abweichende Maschen verwendest, versuche in den 4er Schritten zu bleiben. Dann kommst du mit den meisten Anleitungen auch noch zurecht. ;) 

 

5. Endlich Lochfrei 

Die Ferse muss sitzen! 
Sie gehört zu dem am meisten beanspruchten Teil einer Socke. Deshalb sind Löcher hier unerwünscht. 
Ich stricke eigentlich nur Käppchenfersen. Aus diesem Grund gibt es einen Tipp nur zu dieser Ferse. :)

Wenn ihr bei den Zunahmen an der Ferse angekommen seid, nehmt eine extra Masche am Rand auf. 
Hier mal ein Foto, da es sonst wahrscheinlich unverständlich wird. 

In diese Leiter arbeitest du die Zunahme auf beiden Seiten. 

So sollte es ungefähr aussehen. 

 

6. Die perfekte Länge 

Wie schon erwähnt setze ich bei der Fußlänge eher auf Reihen als auf Zentimeter. So muss man nicht ständig nachmessen, sondern kann ganz einfach die Reihen zählen. Kleiner Tipp am Rande. Mit Maschenmarkierer alle 10 Reihen wird das zählen kinderleicht. 

Um die richtige Länge zu erreichen, müsst ihr eure Socken regelmäßig anprobieren. 
Wenn ihr euch bei der Länge ein wenig herumprobieren wollt, versucht eher kleinere Schritte zu machen. Meistens machen nur zwei Reihen Unterschied schon ganz viel aus. 
Übrigens dehnt sich die Socke ja noch etwas aus beim Tragen, weshalb ich den Fuß persönlich erstmal sehr eng anliegend stricke. 


7. Die richtige Spitze für deinen Fuß

Die Spitze finde ich tatsächlich am Anfang mit am schwierigsten. Bei der Spitze kann man nämlich ganz viel in der Form herum experimentieren. Meistens passen die angegebenen Reihen aus Anleitungen nicht passgenau zu eurem Fuß. 

Damit ihr nicht zu viel ausprobieren müsst, könnt ihr euren Fuß jetzt ganz genau analysieren. Schaut euch besonders die Breite und Länge der Zehen an. Ganz wichtig ist vor allem auch die Form an den Zehenspitzen. 
Wenn ihr besonders spitze Zehen habt solltet ihr mehr Reihen an der Spitze Stricken und am Ende auf weniger Maschen Stricken. 
Wenn ihr besonders breite oder kurze Zehen habt, könnt ihr weniger Reihen Stricken und mehr Maschen am Ende übrig lassen. 
Je nachdem, wie viele Maschen am Ende übrig sind, wird die Spitze breiter oder kürzer. 


8. Endlich runde Spitze

Um eure Spitze noch runder zu bekommen, gibt es einen ganz einfach Tipp. Wenn ihr die Maschen mit dem Kitchener Stitch abnadelt, lasst die letzten zwei Maschen übrig. Anstatt diese in der gleichen Vorgehensweise zu bearbeiten, macht ihr Folgendes. 

Erklärung folgt in Bildern. ;)

1. Ihr müsst den Faden einmal durch jede Masche gefädelt haben. 
Der Faden liegt jetzt an der hinteren Schlaufe 

2. Nun nehmt ihr die Schlaufen von der Nadel. 


3. Jetzt mit dem Faden durch diese Stelle fädeln.

4. Den Faden festziehen und gut einnähen. 

So vermeidet ihr diese doofe Ecke an der Spitze. 
Und noch ein kleiner Tipp am Rande. 
Lasst die Spitze nicht ganz so breit wie eure Zehen. So liegt mehr Spannung auf der Spitze und sie passt sich dem Fuß besser an. 

9. Du musst Blocken 

Ok, müssen ist wohl etwas übertrieben. Aber es ist ein enormer Unterschied von ungeblockt zu geblockt. Dennoch kann ich verstehen, wenn man es einfach nicht machen möchte. 

Wenn ihr euch dazu entschließt eure Socken zu blocken, benötigt ihr natürlich Sockenspanner. Da kann ich die von Knitters Heaven empfehlen. 

Eure Socken müsst ihr nicht jedes Mal spannen. Ich persönlich mache es sehr gerne, weil die Form dann jedes Mal so schön bleibt. 
Beim ersten Mal solltet ihr es aber auf alle Fälle machen. Während des Blockens entspannen sich nämlich eure Maschen. Dadurch werden sie leichter zu Tragen, weicher und ebenmäßiger. 

Vorher:

Nachher:

10. Ihr müsst euch ausprobieren!

Am Ende macht Übung noch immer den Meister. Egal wie viele Videos oder Tipps ihr euch zu dem Thema anschaut. Wenn ihr euch nicht ausprobiert, werdet ihr nie herausfinden mit welchen Zahlen ihr am besten zurecht kommt. 

11. Wie übertragt ihr nun euer Sockenrezept? 

Jetzt habt ihr so viel Zeit in eure perfekten Socken investiert und wollt nun aber auch mit verschiedenen Anleitungen und Mustern stricken. 
Tatsächlich ist es hier ähnlich. Wenn ihr nicht verschiedene Dinge ausprobiert, werdet ihr auch nicht herausfinden, wie es wirklich richtig ist. Ich muss sozusagen für jede Anleitung ein neues Sockenrezept anlegen. Doch mit dem perfekten Basis Rezept fällt euch das ganze viiiiiieeeel leichter. ;)

Einen Tipp kann ich aber auch hier noch geben. Wenn in Anleitungen nach einer größeren Nadelstärke verlangt wird, um das Muster zu stricken, müsstet ihr auch Ferse und Spitze anders stricken. Um das zu vermeiden wechsle ich an den Partien wieder zur gewohnten Nadelstärke meines Standard Sockenrezepts. 

 

 

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